Zen-Pilgertag 2018

Inzwischen ist es schon eine langjährige Tradition: Einmal im Jahr machen sich die Mitglieder der Eiho-Ji-Zen-Gemeinschaft auf zu einem gemeinsamen Pilgertag. Die Route folgt dem Münchner Jakobsweg, die Gruppe startet in der Regel dort, wo die Pilgerwanderung des Vorjahres geendet hat. Am Samstag, den 28. Juli ging es nun am Ammersee weiter. Dieses Mal nicht nur zu Fuß, sondern auch per Schiff. Zu neunt trafen wir uns vormittags in Herrsching, angereist mit der S-Bahn oder dem Auto. Dort bestiegen wir bei strahlendem Sonnenschein die „MS Utting“. Ziel war Schondorf mit seiner wunderschönen mittelalterlichen Jakobskirche. Der perfekte Ort, um sich beim Rezitieren von Sutren in Meditation zu versenken. Anschließend stärkten wir uns auf der Terrasse des gleich daneben liegenden Restaurants „Seepost“. Und räsonierten über das „Bauch-Bewusstsein“ (eine Wortschöpfung dieses Pilgertags) beim Genuss von Fisch, Pasta und Apfelstrudel. Zu Fuß legten wir danach, Mantras rezitierend, den etwa einstündigen Weg nach Stegen zurück. Einige wagten dort noch den Sprung ins nicht mehr gar so kühle Nass des Ammersees. Am späteren Nachmittag brachte uns die „MS Utting“ bei nach wie vor herrlichem Wetter wieder nach Herrsching. Gerade dieses Jahr war es ein doch recht „gemütliches“ Pilgern – aber trotzdem ein intensives Erlebnis. Der Tag bot beste Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen und die übrigen Mitglieder der Zen-Gemeinschaft noch besser kennenzulernen. Vor allem aber lud er dazu ein, jeden einzelnen Augenblick in vollen Zügen zu genießen. Ganz im Sinne des Zen, wo es zu begreifen gilt: Die einzige Wirklichkeit ist der Moment.

Kigan – Harald Wiederschein