Zeremonie zum 7. Jahrestages des ehemaligen Abtes vom Eigen-Ji Zen-Kloster ?in Shiga / Japan und Gründer des Eiho-Ji Zen-Tempels in München Dornach ?Shinohara Daiyu Roshi

Diesmal war eine kurze Visite in Japan angesagt. Ich flog nur für die Zeremonie für 4 Tage dorthin. Auch Yasusada Seki Doshi kam gerade aus Madrid. Wir trafen uns in der Nähe des Osaka Flughafens und fuhren gleich ins Kloster zum ersten Teil der Zeremonien am späten Nachmittag.

?Yasusada Seki Doshi und ich waren eingeteilt in der Densu-Gruppe, die für die Rezitationen der Sutren verantwortlich waren, eine neue Herausforderung für mich in diesem großen Rahmen.

?Nach der Abendandacht gab es noch für alle Priester etwas zu essen und in Anschluss saßen dann alle noch zusammen.

?Da der Abt und Zen-Meister über 30 Jahre Vorstand des Ordens war und daher für die Ausbildung der Mönche zu Priestern zuständig war, konnten viele der anwesenden Priester Anekdoten aus Ihrer Zeit im Kloster mit dem Abt erzählen. Denn er war ein sehr direkter, schlagfertiger und auch humorvoller Meister.? Trotz, dass ich über die letzten 33 Jahre meiner Zugehörigkeit zum Eigen-Ji Orden, viele herzlichen Freundschaften geschlossen hatte, gab es doch einen Teil der Priesterschaft des Ordens, die mit dem Ausländer so ihre Bedenken hatten. Da ich der erste und einzige ausländische Priester (Langnase) des Ordens seit Gründung vor 650 Jahren bin.? Aber an diesem Abend hatte ich das Gefühl, dass ich nun langsam wirklich in die Klostergemeinschaft integriert werde. ?

Am darauf folgenden Tag war dann die große Zeremonie mit über 300 geladenen Gästen zu Ehren von Shinohara Daiyu Roshi. Es waren auch die Äbte der großen Zen-Klöster aus Kyoto (Kennin-Ji) und Kamakura (Kencho-Ji) anwesend. Ich durfte Teil einer sehr ergreifenden und tiefgehenden zeremoniellen Feier sein und dafür bin ich sehr dankbar.

In tiefer Verneigung vor meinem Meister und spirituellen Vater.

Kyuhai,

Dokuho