
Jakushitsu Genko |
ZenHaus Blog
Gründer des Zen-Klosters - 650 Jahre Eigen-ji
Jakushitsu Genko, geboren 1290 in der Fujiwara Familie in Katsuyama. Im Jahr 1361 wurde er gebeten, der Gründer-Abt des Tempels Eigen-ji zu werden.
Über das Leben von Jakushitsu Genko, dem Gründer-Abt des Zen-Klosters Eigen-ji, anlässlich der 650 Jahr Feier von Eigen-ji im Jahr 2016. Von Frau Dr. Scarlett Candussio
Wie waren die zeitlichen Umstände:
Heian-Zeit (784-1185)
In dieser Epoche wurde Kyoto zur neuen Hauptstadt und war Kaisersitz von 794-1868. Die ersten drei Jahrhunderte brachten für Japan Reichtum und eine hohe eigenständige kulturelle Blütenzeit. Später war die Haian-Zeit geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Familienclans. Die Taira-Familie übernahm die Macht und konnte aufgrund ihrer militärischen Stärke in die Hofpolitik einsteigen. Es war der Übergang zur Zeit der Samurai und der Kriegerherrschaft.
Kamakura-Zeit (1185-1333)
Verschiedene Kriegergruppen konkurrierten um die Macht (der militärische Oberbefehlshaber erhielt den Titel "Shogun" - Kamakura-Shogunat) - es entstand ein neues Machtzentrum neben dem kaiserlichen Hofstaat in Kyoto. Der Hofadel verlor zunehmend an Einfluss und versuchte vergebens die Macht zurück zu erlangen wodurch es zu vielen Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen kam.
In der Kamakura-Epoche erfuhr auch der Zen-Buddhismus seinen Aufstieg - nicht nur wurde er besonders von den Samurai geschätzt (er steht eng mit der Entstehung ihres Ehrenkodex "Bushido" in Verbindung) sondern auch das Shogunat und der Kaiserhof unterstützten diese religöse Entwicklung. Der Zen konnte Fuß fassen - es bildeten sich die Hauptschulen S?t?, Rinzai und ?baku heraus. Während des japanischen Mittelalters dominierte die Rinzai-shu und die japanische Kultur wurde nachhaltig durch die Zen-Ästhetik geprägt.
Muromachi-Zeit (1336–1573)
Benannt ist die Muromachi-Zeit nach dem Stadtteil Muromachi in Ky?to. Dieser war Regierungssitz des Ashikaga-Sh?gunats.
Die Geschehnisse der drei vorherigen Jahre führten zum Untergang der Kamakura-Sh?gune und der Herrschaft der Familie Ashikaga. Ab etwa 1477 folgte die Zeit der streitenden Reiche, einem mehr als 130 Jahre währenden Kriegszustand ohne zentrale Ordnung, an dessen Ende der letzte Ashikaga-Sh?gun, Ashikaga Yoshiaki abgesetzt wurde.
Das Leben des Jakushitsu Genko (1290 - 1367):
Jakushitsu Genko war ein mittelalterlicher japanischer Zen-Meister der Rinzai-Schule und einer der größten mittelalterlichen Dichter Japans.
Geboren wurde Jakushitsu Genko in der Fujiwara Familie in Katsuyama, Okayama Präfektur, im Jahr 1290. Mit 12/13 Jahren wurde er von seinen Eltern in den Tofuku-ji Tempel in Kyoto gegeben, denn die Klöstern waren oft der beste Ort eine gute Ausbildung zu erhalten. Im Tofuku-ji spielte außerdem die Praxis der Dichtung eine große Rolle, in der Jakushitsu auch sehr gefördert wurde. Er hatte wohl zunächst keine starke religiöse Berufung, aber ein Treffen mit einem das Kloster besuchenden Zen-Mönch beeindruckte ihn zutiefst und er beschritt den "Weg jenseits der Worte" und widmete sich der Zen-Praxis.
Später wurde er Schüler von Yakuo Tokken Zenji Dai Osho (1245-1320) im Zenko-ji in Kamakura. Er folgte seinem Lehrer, als dieser im darauf folgenden Jahr als Abt des Kennin-ji nach Kyoto berufen wurde.
Im Alter von 31 Jahren ging er nach China und praktizierte 7 Jahre unter dem Zen-Meister Chu Ho in Ten Moku San und auch in anderen Tempeln.
Als er mit dem Schiff nach Japan (1326) zurückkehrte gab er kurz vor der Ankunft alle Andenken, die er bei seinen Begegnungen mit chinesischen Meistern erhalten hatte, an seine Reisebegleiter weiter und verschwand. Wenig ist von seinem weiteren Leben bekannt, da er sich nicht in einem Tempel niederließ, sondern als Wandermönch durch das Land zog und Zen-Buddhismus lehrte. Er ging dem Leben in großen Städten aus dem Weg, wohl wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen aber auch wegen der wachsenden Verbindung der größeren Zen-Klöster mit der Regierung und den mächtigen Krieger-Clans. Immer wieder wurden ihm die Leitung von Klöstern angetragen - die er aber alle ablehnte.
Daimyo Sasaki Ujiyori ( herrschender Fürst von Omi, heute Shiga, und ein Schüler Jakushitsus) baute am Berg Zuiseki einen Tempel der den Namen Eigen-ji (ewiger Ursprung) erhielt. Im Jahr 1361 bat er Jakushitsu Genko Zenji Dai Osho Gründer-Abt dieses Klosters zu werden.?Jakushitsu stimmte zu und so ließ er sich im Alter von 72 Jahren erstmals an einem festen Platz nieder - vielleicht beeinflusst durch das Alter aber auch durch die Lage des Eigen-ji, das die Einfachheit des Zen auf dem Land und umgeben von der Natur charakterisiert.
Mehrmals bat ihn der Kaiser Tenno Go Ko Gon eindringlich nach Kyoto zu kommen und dort zu unterrichten, aber Jakushitsu Genko lehnte ab und beschloss im Eigen-ji zu lehren und Mönche zu erziehen. 1367 starb er im Alter von 78 Jahren.
Seine Kalligraphien und Zen-Gedichte zählen zu den schönsten Beispielen der Zen-Poesie und sind als wichtige Kulturschätze Japans anerkannt.
Regen im Herbst
Schau auf den Mond,
bevor Du auf etwas zeigst oder sprichst.
Den Himmel erleuchtend,
ein unbeflecktes kreisrundes Licht.
Wenn Dein Gesicht nicht das
erkennende Auge des Mönchs besitzt,
Wirst Du den Abendregen des Herbstes
nicht verstehen.
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